In Österreich, Deutschland und der Schweiz gelten unterschiedliche Regelungen bei Winterreifen. Team Morecast bringt Licht ins Dunkel.
Winterreifenpflicht in Österreich
In Österreich gilt eine situative Winterreifenpflicht zwischen dem 1. November und dem 15. April. Bei winterlichen Fahrbahnverhältnissen wie Schnee, Matsch oder Eis dürfen Fahrzeuge nur dann in Betrieb genommen werden, wenn sie mit Winterreifen ausgestattet sind. Schneeketten sind als Alternative ebenfalls zulässig, jedoch nur dann, wenn die Schneeketten auf zwei Antriebsrädern montiert wurden und die gesamte Fahrbahn mit Schnee oder Eis bedeckt ist.
Das Fahren mit Spikereifen ist im Winter erlaubt. Nur in den Sommermonaten Juni, Juli, August und September ist es verboten. Parkende Fahrzeuge sind von der Regelung ausgenommen.
Ein Reifen ist nur dann ein Winterreifen, wenn er die Kennzeichnung M+S, M.S. oder M&S aufweisen kann und die Profiltiefe über die gesamte Reifenbreite mehr als 4 mm beträgt. Die Kennzeichnung mit einem Schneeflocken- bzw. Schneekristall-Symbol ist in Österreich als Winterreifen-Kennzeichnung nicht anerkannt.
Bei einem Verstoß der Winterreifenpflicht droht eine Strafe von 60 Euro. Wenn andere Verkehrsteilnehmer gefährdet werden, können es sogar bis zu 5.000 Euro werden.
Winterreifenpflicht in Deutschland
In Deutschland gilt eine situative Winterreifenpflicht, die nicht an jahreszeitliche Termine gebunden ist. Das bedeutet, nur wenn tatsächlich winterliche Straßenverhältnisse wie Glatteis, Schneeglätte oder Schneematsch herrschen, dann müssen Kraftfahrzeuge mit einer anerkannten Winterbereifung fahren.
Reifen die mit dem M+S Symbol gekennzeichnet sind und vor 2018 gefertigt wurden, werden noch bis Ende September 2024 als Winterreifen anerkannt. Reifen, die nach 2017 gefertigt werden, müssen das sogenannte “Alpine”-Symbol tragen, um als Winterreifen anerkannt zu werden.
Eine generelle Schneekettenpflicht gibt es in Deutschland nicht. Nur wenn das entsprechende Verkehrsschild darauf hinweist, müssen Schneeketten angelegt werden.
Das Fahren mit Spikereifen ist auf Deutschlands Straßen verboten.
Bei einem Verstoß gegen die situative Winterreifenpflicht wird ein Bußgeld in Höhe von 60 Euro fällig. Wenn andere Verkehrsteilnehmer behindert werden sind es 80 Euro. Außerdem wird im Fahreignungsregister ein Punkt eingetragen.
Winterreifenpflicht in der Schweiz
Im Gegensatz zu anderen Ländern ist die Montage von Winterreifen in der Schweiz nicht gesetzlich vorgeschrieben. Sie wird jedoch ab einer Außentemperatur von weniger als 7 Grad Celsius empfohlen und die Schweizer halten sich generell daran. Falls man jedoch bei winterlichen Fahrverhältnissen mit Sommerreifen unterwegs ist und den Verkehr behindert oder sogar einen Unfall verursacht, dann werden entsprechend höhere Strafen ausgesprochen.
Es gibt auch keine Schneekettenpflicht, das heißt Schneeketten müssen nicht mitgeführt werden. Sie sind nur verpflichtend anzubringen, wenn entsprechende Verkehrszeichen darauf hinweisen.
Von 1. November bis 30. April sind in der Schweiz Spikes erlaubt, jedoch nicht auf Schnellstraßen oder Autobahnen und nur mit einer Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h. Nur auf den beiden Autobahnabschnitten zwischen Thusis und Mesocco sowie Göschenen und Airolo wird eine Ausnahme gemacht.
In der Schweiz gibt es allerdings Vorschriften zum Reifenprofil. Per Gesetz müssen Reifen eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern aufweisen. Empfohlen werden jedoch drei Millimeter bei Sommerreifen und vier Millimeter bei Winterreifen.
Team Morecast wünscht euch eine gute und vor allem sichere Fahrt. Die aktuelle Wettersituation entlang eurer Strecke seht ihr bei uns unter Routenwetter.