Herbstliches Wandern in den Wiener Alpen

Im Herbst locken die Wiener Alpen mit traumhaften Wanderwegen und ausgezeichneten Hütten. © Niederösterreich Werbung/Robert Herbst

Zum vollendeten Wandergenuss gehört es einfach, sich unterwegs oder zum Ausklang mit Köstlichem aus der Hüttenküche zu stärken. Da trifft es sich gut, dass die Wiener Alpen reich bestückt sind mit Hütten, die für ihr Engagement ausgezeichnet wurden.

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Die Herbstsonne lacht vom Himmel, die Luft ist frisch und klar. Was gibt es Schöneres, als sich an Tagen wie diesen auf in die Berge zu machen. Gut erreichbar, auch mit dem Zug, und nahe bei Wien laden die Wiener Alpen, das “Paradies der Blicke”, zu vielfältigen Wanderfreuden. Durch alle Landschaftsräume – von der Buckligen Welt über den Wechsel hinauf zu Semmering, Rax und Schneeberg bis zur Hohen Wand – verläuft der “Weg am Wiener Alpenbogen”, von dem wiederum zahlreiche Regionalrouten abzweigen. Vielerorts tischen Hüttenwirtinnen und Hüttenwirte Genussvolles auf, in nostalgischem und auch in modernem Ambiente. Hier ein Überblick über ausgewählte Wege zu ausgezeichneten Hütten.

Hoch auf der Hohen Wand

An Pfarrer Alois Wildenauer erinnert der rund dreistündige, aussichtsreiche Rundwanderweg auf der Hohen Wand. Alois Wildenauer war ein Pionier der Alpingeschichte und gilt als Erschließer der Hohen Wand. Der Weg beginnt beim Naturparkzentrum, wo es einen Streichelzoo und einen Spielplatz gibt. Auf halber Strecke etwa lädt das nostalgische Hubertushaus zur Einkehr. Kaspressknödel und Spinatnockerl zählen zu den Spezialitäten. Zum Übernachten stehen 25 Lagerbetten bereit.

Rund um den Schneeberg

Seit über 70 Jahren ist das Berggasthaus Mamauwiese am Schneeberg ein gern besuchtes Wanderziel. Deftiges und Süßes gibt es hier ebenso wie Leichtes. In den letzten Jahren wurde so manches modernisiert, vom Restaurant bis zu den Zimmern. Aktuell richtet Gastgeberfamilie Sobotka neue Ferienwohnungen ein. Ausgehend von der Talstation der Sesselbahn in Losenheim dauert die Rundwanderung zum Berggasthaus und zurück drei Stunden. Unterwegs begleiten einem die schönen Ausblicke auf den Schneeberg, und angenehm erfrischend ist es am Sebastianwasserfall. Nahe des Schneebergs, jedoch auf der gegenüberliegenden Seite am Gahns, steht das Naturfreundehaus Knofeleben, das auch über Zimmer verfügt. Die 2012 neu errichtete, alpin-moderne Hütte auf 1.250 Metern Seehöhe trägt mehrere Auszeichnungen und ist mit dem österreichischen Wandergütesiegel zertifiziert. Landschaftlich reizvoll und historisch interessant ist die rund 3 ½-stündige Wanderung Kurpark Reichenau über den Thalhof durch die wildromantische Eng und den Promischkagraben zum Naturfreundehaus Knofeleben.

Am Kreuzberg

Die Speckbacher Hütte mit dem riesigen Rhododendron als “Markenzeichen” lohnt immer einen Besuch. Besonders für jene, die sich an holzofenfrischem Schweinsbratl, Blunzngröstl und hausgemachten Mehlspeisen erfreuen. Eine gemütliche Kreuzberg-Rundtour ausgehend vom Ortszentrum Payerbach ist mit etwa 4 ½ Stunden veranschlagt. Unterwegs öffnen sich immer wieder herrliche Ausblicke auf Rax und Schneeberg. Zum Übernachten gibt’s Zimmer mit Waschgelegenheit.

Für Wechsel-Wanderer

Für ihre Gastfreundschaft und die köstlichen Cremeschnitten sind Xandi und Günther bekannt. Sie bewirten das Herrgottschnitzer-Franz Kaupe-Haus am Kampstein oberhalb von St. Corona am Wechsel. Vom Ort führt ein gemütlicher Weg in rund 1 ¾ Stunden zur Hütte, in der man auch übernachten kann. Am Gipfel des Hochwechsels ist das Wetterkoglerhaus ein beliebtes Wanderziel. Hier isst man gut und genießt den 360 Grad-Panoramablick. Wer länger verweilen will, quartiert sich in einem der Zimmer oder im Matratzenlager ein. Genussvoll schön ist der Weg zur Hütte. Am besten wählt man den Schwaigen-Rundweg. Rund 5 ½ Stunden dauert die Wanderung von der Steyersberger Schwaig über die Kranichberger Schwaig mit einem Abstecher zur Feistritzer Schwaig.

Hüttenhüpfen auf der Rax

Längst schon hat sich das “Hüttenhüpfen” auf der Rax als besondere Form des genussvollen Wanderns etabliert. Kein Wunder: Fast an jedem “Eck” steht auf der Rax ein Wirtshaus oder eine Hütte.

Raus aus der Seilbahn – rein ins Gasthaus: Diese bequeme Ausflugsvariante macht der Rax-Alm-Berggasthof möglich. Von den Stuben und der Terrasse genießt man traumhafte Panoramablicke und kulinarische Schmankerln wie zum Beispiel das bekannt gute Gulasch. Wer sich länger erholen möchte, verlängert einfach. Der ganzjährig geöffnete Gasthof bietet neben Zimmern auch Kurzurlaubspakete an. Nahe der Bergstation steht das Ottohaus, eng mit der Geschichte der Psychoanalyse verbunden. Hier entdeckte Sigmund Freud seinen ersten Fall, den er auch dokumentierte. Benannt ist das Haus auf 1.644 Metern Seehöhe jedoch nach Erzherzog Otto von Österreich. Gäste schätzen die Küche, vor allem den legendären Holzfällerbraten, und natürlich die herrliche Aussicht. Im hauseigenen “Alpengarten Rax” gedeihen Edelweiß, Enzian und rund 200 weitere Alpenpflanzen. Wer Sigmund Freunds Spuren folgen will, wandert vom Knappenhof in Reichenau an der Rax über den Thörlweg in gut zwei Stunden zum Ottohaus.

Der beliebte “Hüttenhüpfen-Plateaurundweg”, auf dem man in Summe knapp vier Stunden unterwegs ist, führt unter anderem zur 1.643 Meter hoch gelegenen Neuen Seehütte. Ihren Namen verdankt sie einem kleinen See, der jedoch in den 1920-er Jahren versickerte. Viktor Frankl, Begründer der Logotherapie, zählte einst zu den prominenten Gästen. Heute ist die Neue Seehütte bei Kletterern und Wanderern gleichermaßen beliebt. Wegen der gemütlichen Atmosphäre, dem Schweinsbraten aus dem Holzofen und dem hausgemachten Topfenstrudel.

Traditionsreich ist das Habsburghaus mit seinen rot-weiß-roten Fensterläden. Weit übers Land reicht der Blick vom 1.785 Meter hohen Gipfel des Grieskogels. Die Hüttenwirte servieren Hausmannskost. Gästezimmer und Lagerplätze gibt es ebenfalls. Viele Hüttenbesucher wählen den Weg vom Preiner Gscheid. In rund 3 ¼ Stunden wandert man durch Wälder, felsiges Gelände und über den Schlangenweg auf das Plateau der Rax.

Tipp für Raxwanderer: Gemütlich zu gehen und reich an schönen Ausblicken ist die “Rax-Ausblicke-Tour”. Sie führt in knapp zwei Stunden von der Bergstation über das Gatterlkreuz zum Praterstern, zur Höllental-Aussicht, zum Ottohaus, zur Aussichtswarte mit Schwarzatal-Blick und zurück zur Bergstation.