Derzeit hat eisige Luft aus den Weiten Russlands große Teile Europas fest im Griff. Schnee fiel sogar in Südspanien, und selbst an der sonst so milden portugiesischen Atlantikküste sanken die Temperaturen in den negativen Bereich. Wir erleben also eine sogenannte Kältewelle, ein Blick in die Vergangenheit zeigt jedoch, dass der Winter auch noch deutlich grimmiger sein kann…
Wie entsteht eine Kältewelle?
Gelangen über einen kurzen Zeitraum Luftmassen polaren oder arktischen Ursprungs nach Europa, so bezeichnet man dies als Kältewelle. Dabei zeichnen sich über mehrere Tage hinweg sehr niedrige Tageshöchstwerte ab. Generell geschieht dies auf unserem Kontinent, wenn sich über Sibirien ein ausgeprägtes Hochdruckgebiet befindet, welches mit einer nordöstlichen Anströmung die eisige Luft zu uns bringt.
Geschichtlicher Rückblick
Der Nachkriegswinter 1946/47 gilt als “härtester Winter des 20. Jahrhunderts”. Im Januar 1947 sorgten eine verheerende Kälte und Schneefälle vielerorts in Europa für eine Stilllegung des öffentlichen Lebens. Verbreitet brach die Lebensmittelversorgung zusammen und es kam zu Rationierungen in der Stromversorgung. In Deutschland starben nach Schätzungen von Historikern zu dieser Zeit mehrere Hunderttausend Menschen.
Die längste Kälteperiode ereignete sich im Winter 1962/63. Über einen Zeitraum von mehreren Monaten beherrschte damals eisige Kälte das Wettergeschehen in weiten Teilen Europas. Selbst in tiefen Lagen stiegen die Temperaturen gebietsweise an 120 Tagen in Folge nicht über den Gefrierpunkt. Die Folgen waren gravierend: Einige Flüsse, wie beispielsweise der Main und der Rhein, und Seen wie der Bodensee froren teilweise oder komplett zu. Sogar die Ostsee war von einer mächtigen Eisschicht bedeckt.
Die letzte große Kältewelle traf Mitteleuropa im Jahre 2012. Von Ende Januar bis Mitte Februar sorgten Schnee und eisige Kälte für andauernde winterliche Verhältnisse. Dabei froren nicht nur die Elbe oder der Bodensee regional zu, selbst die Nordsee verzeichnete lokal eine geschlossene Eisdecke. So konnte die ostfriesische Insel Spiekeroog nur aus der Luft versorgt werden. In Wien herrschten damals über mehrere Tage hinweg Höchstwerte von unter -10 Grad.
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