Wenn es in Mitteleuropa eisig kalt wird, dann ist sie sogenannte „Ostlage“ schuld.
Wenn Luft aus dem Osten, vorwiegend aus Russland herangeführt wird, handelt es sich um eine Ostlage. Um dies zu gewährleisten, muss über Nord- und Osteuropa ein Hochdruckgebiet liegen. Der Mittelmeerraum hingegen wird eher von Tiefdrucktätigkeit beeinflusst sein. Wichtig zu wissen ist, dass Hochs im Uhrzeigersinn und Tiefs gegen den Uhrzeigersinn umströmt werden. So kommt in Mitteleuropa also eine aus dem Osten kommende Luftströmung zustande.
Ostluft bringt Kälte mit
Während das Hoch im Norden Europas das Ausbreiten des atlantischen Frontensystems blockiert, kann sich kontinentale, trockene Luft aus Russland ungehindert ausbreiten. Die in Sibirien und Zentralasien befindlichen “Sammelbecken” für Kälte leeren sich beim Auftreten einer Ostlage rapide. Das führt dazu, dass die im Osten gespeicherten, eisigen Luftmassen westwärts nach Europa wandern.
Ostlage: Warm anziehen und durchhalten!
Vielleicht habt ihr es nicht gewusst aber mit Sicherheit schon gespürt: Ostlagen bringen oft die kältesten Abschnitte eines Winters, zum Teil kommen die Temperaturen am Tag kaum über -10 Grad hinaus und nachts sind bis unter -20 Grad möglich. Wenn sie länger andauern, führen sie in Mitteleuropa zu regelrechten Kältewellen samt Eisbildung auf Flüssen und größeren Seen.
Einen positiven Nebeneffekt hat die Ostlage aber auf jeden Fall, nämlich sonniges Winterwetter. Da die Luft aus Osten meist trocken ist, stellen sich oft sonnige Tage ein. Im Alpenraum hingegen können aber Mittelmeertiefs für Schneefall bei deutlichen Minusgraden sorgen. Vielen LeserInnen ist sicher noch der Februar 2012 in Erinnerung, als eine Ostlage über fast zwei Wochen hinweg verbreitet Dauerfrost und örtlich deutlich unter -20 Grad brachte.
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