Schnee verändert sich im Laufe seines “Lebens” deswegen unterscheiden wir die Arten auch anhand des Alters und der Feuchtigkeit.
Darüber haben wir euch gestern schon allgemeiner etwas erzählt. Wer den ersten Teil des Schnee-Lexikons versäumt hat, kann den Blogpost hier nachlesen. Heute schauen wir uns die Unterteilungen im Detail an.
Unterteilung nach Alter
Neuschnee
ist in seiner Kristallform noch klar erkennbar. Im Wintersportbereich wird meist von Neuschnee gesprochen, wenn er weniger als drei Tage alt ist. In der Meteorologie wird jene Menge als Neuschnee bezeichnet, die bei der Messung (meist frühmorgens) in den letzten 24 Stunden gefallen ist. Als Wildschnee wird ein sehr lockerer, pulvriger Neuschnee bezeichnet.
Altschnee
ist älter als drei Tage und hat bereits viel von seiner ursprünglichen Kristallform eingebüßt.
Harsch
ist Altschnee, bei dem die oberste Schicht durch Antauen und erneutes Gefrieren zu einer festen Kruste geworden ist. Der Schnee darunter bleibt pulverig. Oberflächlich durchweichter und wieder durchfrorener Schnee wird als Bruchharsch bezeichnet, während sich Windharsch bei feuchtem Wind als Kruste auf dem Altschnee bildet.
Schwimmschnee
ist eine besondere Form von Altschnee. Er entsteht, wenn eine Schneedecke einen Temperaturgradienten von mehr als 0,25°C pro cm aufweist und die Kristalle des Altschnees eine charakteristische Kelchform annehmen. Schwimmschnee rieselt aus der Hand ähnlich wie Zucker und ist aufgrund seiner sehr schlechten Verbundeigenschaften ein wesentlicher Faktor bei der Bildung von Schneebrettern.

Büßerschnee
ist eine weitere spezielle Form von Altschnee. Er besteht aus einem Feld von spitzen Säulen, welche in Richtung der stärksten Sonneneinstrahlung zeigen. In den Alpen ist dies nur an Südhängen möglich, die einzelnen Schneesäulen können hier meist nur 10 bis 20 cm hoch werden. In den Hochgebirgen der Tropen und Subtropen sind dagegen Höhen von bis zu 6 m oder noch mehr möglich, da die Sonneneinstrahlung dort stärker und steiler ist. Die Säulen entstehen, wenn der Schnee durch geringe Unterschiede in Farbe, Härte oder Form unterschiedlich stark schmilzt oder sublimiert.
Firn
ist durch wiederholte Schmelz- und Gefriervorgänge verdichteter Schnee, der mindestens ein Alter von einem Jahr aufweist. Mit einer Dichte von 400 bis 800 g/m³ ist er bereits rund vier Mal schwerer als gebundener Neuschnee. Aus Firnschnee kann bei weiterer Verdichtung mit der Zeit Gletschereis entstehen.
Unterteilung nach Feuchtigkeitsgehalt
Pulverschnee
bezeichnet man trockenen Schnee, der auch unter Druck nicht zusammenklebt.
Filzschnee
ist bereits etwas verdichtet und kann leicht feucht sein.

Feuchtschnee
(auch Pappschnee oder Sulz genannt) ist etwas schwerer. Er klebt unter Druck zusammen, es lässt sich jedoch kein Wasser auspressen. Dieser Schnee ist bei Kindern besonders beliebt, weil sich daraus perfekt Schneebälle, Schneemänner und Schneehütten bauen lassen.
Nassschnee
klebt unter Druck ebenfalls, dabei lässt sich aber auch Wasser auspressen.
Faulschnee
bezeichnet ein Gemisch aus Wasser und Schneebrocken, die nicht mehr gut zusammenhalten (Schneematsch).