Ohne technisch erzeugten Schnee kommen viele Wintersportgebiete vor allem zu Beginn der Saison nicht mehr aus. Die Lösung für dieses Problem: Kunstschnee. In den vergangenen Jahren häuften sich milde oder trockene Wetterphasen im November und Dezember. Damit es auch ohne Frau Holle klappt, gehören Beschneiungsanlagen inzwischen zum Standard. Doch wie entsteht künstlicher Schnee und warum ist seine Produktion auch bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt möglich?
Produktion von Kunstschnee
Am häufigsten werden zur künstlichen Erzeugung von Schnee Schneekanonen eingesetzt. Sie bestehen aus einem Propeller, der einen Luftstrom erzeugt, umgeben von mehreren Düsen. Aus diesen tritt ein einfaches Gemisch aus Wasser und Druckluft aus, der Druck liegt dabei ein Vielfaches über dem normalen Luftdruck.
Beim Austritt aus der Schneekanone dehnt sich dieses sehr feine Gemisch aus und kühlt ab, winzige Eiskristalle entstehen. Sie werden durch den Luftstrom verbreitet und sinken als feiner Schnee nieder. Dieser Vorgang ist bei Temperaturen um den Gefrierpunkt möglich, und unter anderem abhängig von der vorhandenen Luftfeuchte.
Chemische Hilfe
Fügt man dem Wasser-Luft-Gemisch auch noch eine Brise Flüssigstickstoff zu, kann Schnee auch bei deutlich positiven Lufttemperaturen erzeugt werden. Der Schmelzpunkt von Stickstoff ist deutlich niedriger als von Wasser, somit wird das Wasser und die Luft vor dem Austritt aus der Düse massiv abgekühlt.
Neben Stickstoff können theoretisch auch andere chemische Hilfsmittel für die Schnee-Erzeugung bei positiven Temperaturen verwendet werden, vorzugsweise handelt es sich dabei um abgetötete Bakterien. Diese können jedoch negative Folgen für die Umwelt haben, weshalb deren Einsatz in Österreich und Deutschland verboten ist.
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