Hurrikan Matthew zieht Richtung USA

Hurrikan Matthew zieht weiterhin seine Kreise in der nördlichen Karibik, ab heute rücken jedoch immer mehr die USA in den Fokus des enorm kräftigen Wirbelsturms. Vor allem an der Atlantikküste Floridas, Georgias und South Carolinas müssen sich die Menschen auf verheerende Auswirkungen einstellen.

Aktuelle Situation – Donnerstag Mittag (Mitteleuropäischer Zeit):

Momentan dreht sich der Hurrikan über dem Inselstaat der Bahamas, eingestuft ist er noch als Wirbelsturm der dritthöchsten Kategorie. Zu einer leichten Abschwächung in den vergangenen 36 Stunden haben sowohl die bergigen Regionen Kubas auf seiner Zugbahn als auch ungünstige atmosphärische Bedingungen beigetragen. Über dem rekordverdächtig warmen Atlantik rund um die Bahamas wird er sich jedoch wieder verstärken, durch den Golfstrom erhält Matthew sozusagen zusätzlichen “Treibstoff”.

Bahamas vor schwerer Sturmflut

Auf den Bahamas dürften weniger die Regenmengen als viel mehr das aufgepeitschte Meer zum Problem werden. Den überwiegend nur wenige Meter hohen Inseln steht eine schwere Sturmflut bevor, die Wetterdienste rechnen mit einem rund 6 Meter höheren Wasserstand an den Westküsten.

Next Stop: USA

Somit dürfte Matthew als Kategorie-4-Sturm die Bahamas verlassen und Freitagvormittag (MESZ) mit voller Wucht auf die Ostküste Floridas treffen. Brisant ist dabei die exakte Zugbahn: Da er sich nur sehr langsam und immer entlang der Küste bewegt, werden die Auswirkungen an der Ostküste von Miami bis Charleston (South Carolina) am heftigsten zu spüren sein. Hier muss man mit sintflutartigem Regen und Böen von rund 150 km/h rechnen. Anschließend wird sich Matthew spürbar abschwächen, bezüglich seiner weiteren Route bestehen aber nach wie vor enorme Unsicherheiten.

Ziel unklar

Momentan sind die Vorhersagen für mehrere Tage im Voraus nur mit Vorsicht zu genießen – zu schwer tun sich die Wettermodelle mit diesem Wirbelsturm! Festzustehen scheint, dass Matthew etwa auf der Höhe North Carolinas nach Osten auf den offenen Atlantik abbiegt. Für die nördliche US-Ostküste inklusive New York und Boston besteht aus heutiger Sicht keinerlei Gefahr.

Potentielle Zugbahnen von Matthew.

Bild: UBIMET

Was Matthew dann zum Sonntag/Montag hin treiben wird, steht noch in den Sternen. Derzeit besteht aber sogar die Möglichkeit, dass er eine regelrechte Schleife zieht und somit zu Beginn der neuen Woche erneut auf die Bahamas und Florida treffen könnte.

 

Titelbild: Satellitenbild von Matthew (Zeit: Mittwoch, 05.10.16 um 20 Uhr MESZ). Bild: UBIMET/NOAA