Taifun MEGI wütet auf Taiwan

Am heutigen Dienstag zieht das Auge von Taifun MEGI über dem Inselstaat Taiwan hinweg. Der Taifun wurde zwar zuletzt etwas schwächer und liegt nun auch in den Prognosen geringfügig unter den ursprünglichen Erwartungswerten, Schäden sind aber dennoch unausweichlich.

Im Titelbild als “grüne Spirale” zu sehen ist Taifun MEGI, aufgenommen vom Satelliten HIMAWARI 8 am Montag, den 26. September 2016 um 14:30 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit. Die eingezeichneten roten Pfeile zeigen die Zugbahn in Richtung Taiwan und in weiterer Folge in Richtung chinesisches Festland.

Dritter gefährlicher Taifun im Bunde

Erst am 14. September wurde der Südwesten der Insel von Taifun MERANTI heimgesucht. Wenige Tage später folgte MALAKAS im Norden der Insel. MERANTI sorgte für Böen von teils über 300 km/h und brachte enorme Regenmengen. MALAKAS fegte mit bis zu 250 km/h über die Hauptstadt Taipeh hinweg. Nun trifft MEGI als Taifun einer hohen Kategorie 2 der 5-teiligen Saffir-Simpson-Skala das Land.

Wind in Orkanstärke

Bereits in der Nacht auf Dienstag, den 27. September 2016 fiel mit heftigen Schauern und Gewittern sehr viel Regen. Die größten Mengen gab es im Bergland im Nordosten der Insel mit 200 bis 400 Litern auf jeden einzelnen Quadratmeter, also 2 bis 3 Badewannen voll. An den Küsten der Insel wehte ein mittlerer Wind von bis zu 170 km/h, in Böen erreichte der Taifun Spitzen von 200 bis 250 km/h.

Enorme Regenmengen und Sturzfluten

Besonders an der Ostseite der Insel werden in Summe enorme Regenmengen erwartet. Der quer über die Insel verlaufende Gebirgszug filtert die Feuchtigkeit, die MEGI mit sich führt, zusätzlich heraus: Er wirkt wie eine Staumauer, wo an der Wind zugewandten Seite verbreitet 300 bis 500 Liter Regen binnen 36 Stunden fallen! Solche Mengen haben im gebirgigen Terrain Sturzfluten, Schlammlawinen und Hangrutschungen zur Folge.

Weiterer Weg

MEGI zieht in den kommenden Stunden weiter in Richtung Festlandküste von China. Dort wird der Taifun am Mittwochmorgen in einem Bereich zwischen Hong Kong im Süden und Shanghai im Norden an Land treffen. Auch hier drohen gebietsweise Schäden durch Sturm und Regen, da örtlich Orkanböen von bis 150 km/h sowie Regenmengen um 300 Liter pro Quadratmeter erwartet werden.