Red Bull Cliff Diving World Series 2016

Am 4. Juni versammeln sich einige der wagemutigsten Athleten der Welt am Possum Kingdom Lake in Texas um die Red Bull Cliff Diving World Series zu eröffnen. Cliff Diving, also Klippenspringen, ist ein Extremsport, der Athleten aus aller Welt anzieht. Um ihre Kraft und ihren Mut zu testen, springen sie von bis zu 28 Meter hohen Plattformen ins Wasser. Ziel der Red Bull Cliff Diving World Series ist, die Besten dieser Sportart zu ermitteln – und das an neun verschiedenen Orten der Welt.

Wesentlich beim Cliff Diving ist einerseits den richtigen Ort zu wählen und andererseits die Physik zu verstehen, die hinter jedem Sprung steht. Laut dem offiziellen Regelwerk der World Series darf die Wassertiefe für einen sicheren Sprung bei einer perfekten Klippe fünf Meter nicht unterschreiten. Außerdem darf weder ein gefährlicher Felsvorsprung noch loses Geröll unter der Wasseroberfläche oder an der Felswand sein. Ist am Austragungsort keine passende, natürliche Plattform für den Wettbewerb gegeben, errichtet ein professionelles Rigging-Team eine stabile, sichere Absprungrampe.

Die Sicht im Wasser ist ein Schlüsselfaktor bei der Beurteilung von idealen Sprungverhältnissen. Das Wasser muss klar sein, damit die Springer die Wassertiefe richtig einschätzen und potenzielle Hindernisse umgehen können. Unruhiges Wasser, verursacht durch stürmische Wetterverhältnisse, kann die Sicht verringern indem Sand und Gestein vom Meeresgrund aufgewühlt wird. Zudem können gefährliche Strömungen die Gefahr, dass ein unachtsamer Klippenspringer gegen das felsige Fundament geschleudert wird, erhöhen. Sonniges Wetter fördert die Sicht, während Nebel oder Niederschlag sie verringern. Das ist nicht nur für die Teilnehmer sondern auch für die Zuschauer wichtig. In der diesjährigen Reihenfolge wurden die neun World Series Standorte so gewählt, dass die Kombination aus Wassertiefe und ruhigen Wasserbedingungen möglichst günstig ist.

Die Physik hinter dem Sprung ist fast so wichtig wie der Sprung selbst. Wenn eine Person von der Klippe springt ist sie im freien Fall und nur die Schwerkraft beeinflusst ihre Geschwindigkeit. Männliche Klippenspringer springen bei der Red Bull Cliff Diving World Series von 28 Meter Höhe und erreichen die Wasseroberfläche in nur drei Sekunden mit einer Geschwindigkeit von bis zu 85 km/h. Olympische Klippenspringer springen zum Vergleich nur aus 10 Meter Höhe und erreichen das Wasser schon in 1,5 bis zwei Sekunden mit bis zu 27 km/h. Klippenspringer springen normalerweise nicht von einer Höhe, die 28 Meter übersteigt, da dies die Geschwindigkeit mit der sie auf der Wasseroberfläche auftreffen bedeutend erhöht. Dadurch steigt das Verletzungsrisiko enorm. Sogar bei einer Standardhöhe von 26 bis 28 Metern kann ein missglückter Sprung verheerend sein. Falsch am Wasser aufzukommen hat bei dieser Höhe dieselben verletzenden Auswirkungen wie ein Sprung aus 13 Metern Höhe auf Beton.

Um Verletzungen beim Eintauchen ins Wasser zu vermeiden, müssen Springer aufrecht mit den Armen zur Seite und fest angespannten Muskeln eintauchen. Damit wird Kompressionen oder Verrenkungen des Körpers durch den Aufprall auf der Wasseroberfläche vorgebeugt. Bevor die Springer in das Wasser eintauchen haben sie drei Sekunden Zeit um bestimmte Tricks durchzuführen und ihre Punktezahl zu verbessern. Wenn die Springer auf dem Wasser aufkommen, fällt ihre Geschwindigkeit von 85 km/h auf Null in weniger als einer Sekunde. Umso wichtiger ist es, dass sie ihre Eintauchposition perfekt beibehalten. Diese Position verhindert, dass die Klippenspringer zu viel Kraft absorbieren wenn sie in das Wasser eintauchen.

Wollt ihr mehr dazu wissen? Verfolgt die Vorbereitungen zu den Red Bull Cliff Diving World Series auf www.redbullcliffdiving.com.

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Foto: Romina Amato/Red Bull Content Pool