2015 – Das wärmste Jahr seit Messbeginn

Das Jahr 2015 hat bereits einen Platz in den meteorologischen Geschichtsbüchern sicher. Die ersten elf Monate des Jahres liegen mit einer Abweichung von +0,87 Grad gegenüber dem Durchschnittswert des 20. Jahrhunderts klar auf Rekordkurs. Das bisher wärmste Jahr seit Messbeginn 1880 war 2014 mit einer Abweichung von +0,74 Grad. Der Grund für den neuerlichen Rekord ist vor allem das Klimaphänomen El Niño.

Obwohl das Jahr noch nicht ganz vorbei ist, steht eines jetzt schon fest: 2015 wird global gesehen das wärmste Jahr seit Beginn der Messungen 1880 sein. Bis einschließlich November lag die Abweichung im Vergleich zur Durchschnittstemperatur des 20. Jahrhunderts bei +0,87 Grad. Die bisherigen Spitzenreiter waren 2014 und 2010 mit Abweichungen von +0,74 bzw. 0,70 Grad. Um noch hinter diese beiden Jahre zurückzufallen, müsste der heurige Dezember weltweit um 0,80 Grad zu kalt ausfallen. Die bisher kältesten Dezember waren 1910 und 1916, doch selbst damals lag die Abweichung bei nur -0,56 Grad.

Folgende Grafik zeigt den “überhitzten” Planeten in den ersten 11 Monaten des Jahres sehr gut. Dargestellt ist die Abweichung der Temperatur von Januar bis November 2015 im Vergleich zum 20. Jahrhundert.

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Alle Monate in diesem Jahr fielen um mindestens 0,7 Grad zu warm aus, mit Ausnahme des Januars und des Aprils wurde sogar in jedem Monat die bisherige Bestmarke übertroffen. Aber auch jene beiden Monate, in denen keine neuen Rekorde aufgestellt wurden, rangieren immerhin auf den Plätzen 2 bzw. 3 und somit weit oben in der ewigen Bestenliste. Besonders markant fiel die Abweichung im Oktober und November aus, diese Monate lagen rund 1 Grad über dem Mittel des 20. Jahrhunderts.

In Mitteleuropa wird 2015 nach derzeitigem Stand allerdings nicht das wärmste Jahr seit Messbeginn, hier liegt 2014 nahezu uneinholbar in Front.

El Niño verantwortlich für Rekorde

Eine Hauptursache für die weltweit hohen Temperaturen ist El Niño. Derzeit findet im Pazifik eines der stärksten El-Niño-Ereignisse der Geschichte statt, dessen Auswirkungen sind aber global zu beobachten. So ist der äquatornahe Pazifik momentan mehr als 2 Grad zu warm, wie man eindrucksvoll in der folgenden Grafik erkennen kann. Zu sehen ist die Abweichung der Meeresoberflächentemperatur exemplarisch für Oktober 2015 im Vergleich zur Periode 1982-2015.

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Diese Wärme wurde in den vergangenen Jahren im Ozean angesammelt und wird nun an die Luft abgegeben, die Folge ist ein globaler Anstieg der Temperaturen. Das letzte derart ausgeprägte El-Niño-Ereignis gab es im Jahre 1997.