Die kommende Wintersturm Saison bringt die Eisgefahr zurück

Mit dem Übergang vom Herbst in den Winter steigt wieder die Gefahr von winterlichem Niederschlag. Aufregend für die einen, angsteinflößend für die anderen. Manche Personen stellen sich den Winter als malerische verschneite Landschaften vor, andere sehen nur Verkehrsalbträume vor sich und Millionen Häuser ohne Strom aufgrund von Eisregen.

Eisregen ist flüssiger Regen, der bei Kontakt mit stark unterkühlten Oberflächen sofort friert, bei uns auch als Blitzeis bekannt. Eisregen kreiert im Normalfall eine deutlich rutschigere Unterlage als Schnee oder Schneematsch. Ungesalzene Straßen verwandeln sich in Eisbahnen, zudem führt das schwere Gewicht des Eises vor allem bei Bäumen und Stromleitungen zu Beschädigungen (siehe Titelbild, Ray Dumas). Ein bemerkenswerter Eissturm traf im Januar 2009 die Regionen von Nord Arkansas bis zum Ohio Valley und deckte die Region mit einer 5 cm dicken Eisschicht ein. Dadurch waren 1,3 Millionen Menschen ohne Strom. Eisstürme können auch tödlich enden, vor allem auf den Straßen. Tatsächlich starben 2008 und 2009 in Oklahoma, dem Herzen der „Tornado Alley“, doppelt so viele Menschen bei Unfällen während Eisstürmen als bei Tornados. Einfach ausgedrückt, Reisen während eines Eisregens ist immer gefährlich.

Ein Sturm wird als Eissturm bezeichnet, wenn innerhalb von 12 Stunden sich eine zumindest 0,5 cm dicke Eisschicht bildet. Aufgrund dieser Definition treten Eisstürme sehr selten auf, aber ein paar Mal pro Jahr kommt es zumindest zu schwachen Eisregenereignissen in den Regionen östlich der Rocky Mountains. Die dafür anfälligste Region erstreckt sich vom Mittelwesten über den Nordosten der USA bis zum St. Lawrence Strom und dem kanadischen Ottawa Valley. Dazu tendieren die Ostseiten der Appalachen und des Kaskadengebirges, das sich von Oregon nordwärts nach Washington erstreckt, mehr Eisregentage zu haben als deren Westseite, weil sich dort Kaltluftseen länger halten können.

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Kaltluftseen sind sehr träge und an den Ostseiten der Gebirge wird oft die kalte Luft durch darüberfließende warme und feuchte Luft richtiggehend eingesperrt. Somit tauen die Schneeflocken in der warmen Luftschicht, bevor sie in der darunterliegenden kalten Luft wieder gefrieren und somit gefrierenden Regen entsteht. Aufgrund von Kaltluftseen im Columbia River Gorge, der Oregon von Washington trennt, kam es in der letzten Woche zu einem massiven Eisregen, wo eine 1 bis 2 cm dicke Eisschicht entstand und zu massiven Stromausfällen führte.

Eine andere Möglichkeit für Eisregen besteht auch, wenn eine Warmfront auf eine sehr kalte Luftmasse trifft. Die leichtere warme Luft gleitet dabei auf die schwere Kaltluft auf und sorgt gleichzeitg auch für Regen, der dann in der unterkühlten bodennahen Schicht wieder gefriert. Dieser Prozess verursacht vor allem im Mittleren Westen und an den Großen Seen Eisregen. Wenn sich dabei die Warmfront kaum verlagert und in der Höhe immer wieder Feuchte herangeführt wird, kann es zu so einem katastrophalen Eissturm kommen wie im Jahr 2009.

Morecast wird dich wie immer am Laufenden halten, wenn sich ein Winter- oder Eissturm nähert. Natürlich kannst du deine Wintereindrücke mit der Morecast Community teilen, indem du Bilder hochladest und uns zeigst, was Winter so schön und manchmal auch quälend macht.