Die Entwicklung der GOES-Satelliten

Vom Start des Satelliten GOES 1 im Jahre 1975 bis hin zum derzeitigen “next generation GOES-R program” haben NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administation, USA) und NASA laufend neue Grenzen der Satellitenmeteorologie ausgelotet. Beim “Geostationary Operational Environment Satellite” (GOES) System handelt es sich um ein Wetterbeobachtungssystem auf dem neuesten Stand der Technik, welches sowohl für die operationelle Wettervorhersage als auch für die Forschung Daten liefert.

GOES 1

Die Geschichte der GOES-Satelliten begann in den 70ern nach dem Erfolg der Synchronous Meteorological Satellites – den ersten Satelliten der NASA, die auschließlich der Lieferung von Wetterdaten dienten. GOES 1 war der erste Satellit dieser Baureihe, der regelmäßig Bilder für die Wissenschaftler auf der Erde lieferte. Links sieht man die erste Satellitenaufnahme der gesamten Erdkugel, welche zur Erde gesendet wurde. GOES 2 und 3 folgten kurz darauf und im Jahr 1978, nach dem Start von GOES 3, hatten Meteorologen Zugang zu Daten mit einer bis dahin unbekannten Qualität. Die Satelliten GOES 1 bis 11 sind heute großteils nicht mehr in Betrieb, abgesehen von GOES 3 und 7.

Die Tatsache, dass GOES 7 bis zum heutigen Tag für Peacesat arbeitet, spricht für das Können der damaligen Ingenieure. Noch beachtlicher ist, dass der um 9 Jahre ältere GOES 3 noch heute als Kommunikations-Relais der Forschungsstation am Südpol dient. Da dieser Satellit nie für eine solche operationelle Arbeit geplant war, ist er auf seiner jetzigen Umlaufbahn täglich nur 5 Stunden lang erreichbar. Für die restlichen 19 Stunden gibt es durch die Abschattung der Erde kein Kontakt mit ihm.

Heutzutage sind die vier operationellen Satelliten von NASA und NOAA GOES 12 bis 15. Sämtliche Bilder, die man im Fernseher und im Internet sieht, stammen von GOES 13 und 15, die meistens GOES East bzw. GOES West genannt werden. Beide können in zwei Betriebsarten arbeiten: „routine scan“ für die generelle Anwendung in Vorhersage und „rapid scan“ während Schwergewitterlagen und Hurrikanen. Routine scanning erstellt Bilder über große Gebiete in Standardqualität, welche man in den meisten Quellen von Satellitenbildern findet. Rapid scanning ist dagegen wesentlich detaillierter.

GOES 2Während Unwetterlagen und Hurrikanen können sich die bildgebenden Instrumente im Rapid-Scan-Modus besser auf das Wettergeschehen in kleineren Gebieten konzentrieren. Hochaufgelöste Bilder, wie das auf der linken Seite, werden den Wissenschaftlern minütlich zur Verfügung gestellt. Dies ermöglicht ihnen eine einzigartig detaillierte Sicht auf das Verhalten der Gewitter. Die derzeit aktiven Satelliten funktionieren wie gewünscht, trotzdem warten die Wissenschaftler sehr gespannt auf den Start der nächsten Satellitengeneration (GOES-R).

Eine signifikante Verbesserung der Datenqualität und eine Reihe von neuen Produkten werden es den Meteorologen ermöglichen, noch bessere und noch weiter in die Zukunft reichende Prognose zu erstellen. Eines der Produkte, das in Zukunft verfügbar sein wird, ist die „Convective Initiation“ (siehe Bild unten). Komplexe Algorithmen werden einzelne Wolken mit besonders großem Entwicklungspotenzial identifizieren, somit können sich dann die Meteorologen auf gewisse Gebiete konzentrieren und mehr Aufmerksamkeit auf potenziell gefährliche Gewitter legen. Hiermit und mit einer großen Anzahl an weiteren Produkten, die genauso innovativ und nützlich sind, wird die nächste Satellitengeneration in der Meteorologie sicherlich wegweisend sein.

GOES 3